Festplatten fallen aus, Ransomware verschlüsselt Daten, Mitarbeiter löschen versehentlich wichtige Ordner – die Frage ist nicht, ob etwas passiert, sondern wann.
Viele KMU haben zwar irgendein Backup, aber keine echte Strategie: USB-Platten, die nie getestet werden, NAS ohne Offsite-Kopie oder Backups, die durch Ransomware mitverschlüsselt werden.
In diesem Artikel erklären wir, wie eine zeitgemäße Backup-Strategie 2025 aussieht, was die 3-2-1-1-0-Regel bedeutet und wie wir solche Konzepte mit Veeam & Co. für Kunden im Berchtesgadener Land umsetzen.
Das erwartet Sie in diesem Artikel:
- Warum Backups heute wichtiger sind als früher
- Die 3-2-1-1-0-Regel verständlich erklärt
- Welche Daten Sie sichern müssen
- On-Premise, Cloud oder Hybrid?
- Wie oft sichern? Backup-Zeitpläne
- HELITS-Praxisbeispiel aus dem Berchtesgadener Land
Warum Backups 2025 geschäftskritisch sind
- •Ransomware und Malware: Verschlüsselung oder Zerstörung von Daten
- •Hardware-Ausfälle: Defekte Festplatten, RAID-Controller, Netzteile
- •Menschliche Fehler: Versehentliches Löschen, Überschreiben, Fehlbedienung
- •Software-Fehler: Updates, die Systeme oder Datenbanken beschädigen
- •Physische Schäden: Feuer, Wasser, Diebstahl im Serverraum
Teurer Stillstand
Schon wenige Stunden Ausfall können je nach Branche tausende Euro kosten – ganz ohne Bußgelder oder Reputationsschäden.
Die 3-2-1-1-0-Regel: Der Goldstandard für Backups
- •3 Kopien Ihrer Daten (Produktivdaten + 2 Backups)
- •2 verschiedene Medien (z.B. NAS + externe Festplatte oder Tape)
- •1 Kopie außer Haus (Cloud oder zweiter Standort)
- •1 Kopie offline/immutable (nicht beschreibbar, z.B. WORM oder immutable Storage)
- •0 Fehler bei den Wiederherstellungstests
Praxisnah denken
Sie müssen keinen Enterprise-Tape-Roboter kaufen. Für KMU funktionieren oft Kombinationen aus NAS, Cloud-Backup und immutable Storage sehr gut.
Welche Daten müssen gesichert werden?
- •Geschäftskritische Daten: ERP/Finanzbuchhaltung, Produktionsdaten, Kundendaten
- •Dateiserver: Angebote, Verträge, Projektdokumentation
- •E-Mails: Exchange On-Premise oder Microsoft 365 Mailboxen
- •Spezialanwendungen: Branchensoftware, Datenbanken, Maschinensteuerungen
- •Konfigurationsdaten: Firewall-, Switch- und Server-Konfigurationen
HELITS-Datenklassifizierung
In unseren Projekten klassifizieren wir Daten gemeinsam mit dem Kunden in Kritikalitätsstufen und leiten daraus Backup- und Recovery-Ziele (RPO/RTO) ab.
On-Premise, Cloud oder Hybrid?
- •Lokales Backup (On-Premise): Schnelle Wiederherstellung, aber anfällig bei Feuer/Diebstahl
- •Cloud-Backup: Schutz vor lokalen Katastrophen, oft nutzungsbasiert bezahlt
- •Hybrid: Kombination aus beidem – in der Praxis unser Standard für KMU
- •Immutable Storage: Cloud- oder On-Premise-Speicher, der nachträglich nicht mehr verändert werden kann (Schutz vor Ransomware)
Wie oft sichern? Backup-Zeitpläne für KMU
- •Tägliche inkrementelle Sicherung aller Server (nachts)
- •Wöchentliches Vollbackup (z.B. am Wochenende)
- •Stündliche Snapshots für besonders kritische Systeme (z.B. Datenbanken)
- •Monatliche Archiv-Backups mit längerer Aufbewahrungszeit
- •Regelmäßige Wiederherstellungstests (z.B. quartalsweise)
Recovery Time Objective (RTO)
Die Frage ist nicht nur, wie oft Sie sichern, sondern wie schnell Sie im Notfall wieder arbeitsfähig sind. Das RTO muss zum Geschäft passen.
Typische Fehler in Backup-Konzepten
- •Backups liegen unverschlüsselt und ohne Passwortschutz im Netzwerk
- •Nur ein einziges Backup-Medium im Einsatz
- •Keine Offsite-Kopie – Feuer im Gebäude = alle Daten weg
- •Backups werden nie getestet – im Ernstfall stellt man fest, dass sie unvollständig sind
- •Backup-Server ist Mitglied der Domäne und wird von Ransomware mitverschlüsselt
Gefährliche Scheinsicherheit
Ein tägliches Backup auf ein einzelnes NAS im gleichen Serverraum ist besser als gar nichts – aber weit entfernt von einer belastbaren Strategie.
HELITS-Praxisbeispiel: Vom USB-Backup zur professionellen Lösung
- •Analyse der bestehenden IT und der geschäftskritischen Daten
- •Einführung von Veeam Backup & Replication für die Server
- •Lokales Backup auf ein separates, gehärtetes Backup-NAS
- •Zusätzliche verschlüsselte Kopie in ein deutsches Rechenzentrum
- •Quartalsweise Wiederherstellungstests durch HELITS
Ergebnis
Heute kann der Kunde im Ernstfall innerhalb weniger Stunden auf den Stand der letzten Nacht zurückkehren – selbst bei kompletter Zerstörung des Serverraums.
📋 HELITS-Praxisbeispiel: Backup-Neukonzeption nach Beinahe-Datenverlust
Kunde:
Handelsunternehmen (25 Mitarbeiter, Berchtesgadener Land)
Herausforderung:
Ein Server-Festplattenausfall führte beinahe zum Verlust mehrerer Jahre Buchhaltungsdaten. Die vorhandenen USB-Backups waren unvollständig und teilweise defekt.
Lösung:
HELITS konzipierte und implementierte eine neue Backup-Strategie nach der 3-2-1-1-0-Regel mit Veeam, Backup-NAS und verschlüsselter Cloud-Replikation in ein deutsches Rechenzentrum.
Ergebnis:
Im darauffolgenden Jahr kam es zu einem Ransomware-Vorfall. Dank der neuen Backup-Infrastruktur konnte der Kunde ohne Lösegeldzahlung auf den Stand der letzten Nacht zurückgesetzt werden – Ausfallzeit: unter 8 Stunden.
Fazit
Eine durchdachte Backup-Strategie ist keine Kür, sondern Pflicht. Die 3-2-1-1-0-Regel bietet einen praktikablen Rahmen, den wir für KMU im Berchtesgadener Land erfolgreich umsetzen.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Backups schützen vor Ransomware, Hardwareausfällen und Fehlern
- Die 3-2-1-1-0-Regel ist der Goldstandard für Datensicherung
- Hybrid-Backup (lokal + Cloud) bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis
- Regelmäßige Wiederherstellungstests sind unverzichtbar
- Eine gute Backup-Strategie ist deutlich günstiger als ein Totalausfall
Häufig gestellte Fragen
Wie oft sollten wir unsere Backups testen?
Brauchen wir zwingend ein Cloud-Backup?
Welche Software empfehlen Sie für Backups?
Wie lange sollten wir Backups aufbewahren?
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