Alle 11 Sekunden wird weltweit ein Unternehmen Opfer eines Ransomware-Angriffs. Die durchschnittlichen Kosten? 4,5 Millionen Euro – nicht nur Lösegeld, sondern Ausfallzeit, Wiederherstellung und Reputationsschaden.
KMU unterschätzen oft das Risiko: 'Wir sind zu klein, um interessant zu sein.' Das Gegenteil ist der Fall: Gerade kleinere Unternehmen haben oft schwächere Schutzmaßnahmen und sind leichte Beute für automatisierte Angriffe.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen 10 konkrete Maßnahmen, mit denen Sie Ihr Unternehmen effektiv schützen. Von der Backup-Strategie bis zur Mitarbeiterschulung – mit praktischen Tipps, die auch für kleinere IT-Budgets umsetzbar sind.
Das erwartet Sie in diesem Artikel:
- Aktuelle Ransomware-Trends 2025
- Die häufigsten Einfallstore
- 10 konkrete Schutzmaßnahmen
- Die 3-2-1-Backup-Regel erklärt
- HELITS-Fallstudie: Angriff abgewehrt
- Notfallplan bei Ransomware-Befall
Ransomware-Trends 2025: Was kommt auf uns zu?
- •Double Extortion: Daten werden nicht nur verschlüsselt, sondern auch gestohlen und mit Veröffentlichung gedroht
- •Ransomware-as-a-Service (RaaS): Kriminelle Gruppen vermieten ihre Tools – auch technisch Unversierte können Angriffe starten
- •KI-gestützte Angriffe: Phishing-Mails werden durch KI überzeugender und schwerer zu erkennen
- •Supply-Chain-Angriffe: Angreifer infiltrieren Software-Lieferanten, um viele Unternehmen gleichzeitig zu treffen
- •Gezielte Angriffe auf KMU: Weniger Sicherheitsbudget = leichteres Ziel
Alarmierende Statistik
60% der KMU, die einen Ransomware-Angriff erleiden, sind innerhalb von 6 Monaten insolvent. Prävention ist günstiger als Reaktion.
Die häufigsten Einfallstore für Ransomware
- •Phishing-E-Mails (70%): Manipulierte Anhänge oder Links, die zum Klicken verleiten
- •Schwache/Gestohlene Passwörter: Brute-Force-Angriffe oder Credential Stuffing
- •Ungepatchte Systeme: Bekannte Sicherheitslücken in Software und Betriebssystemen
- •Unsichere RDP-Verbindungen: Remote Desktop ohne VPN oder MFA
- •Infizierte Software-Downloads: Raubkopien oder manipulierte Programme
10 konkrete Schutzmaßnahmen gegen Ransomware
1. Backup nach der 3-2-1-1-0-Regel
- •3 Kopien Ihrer Daten
- •2 verschiedene Speichermedien (z.B. NAS + externe Festplatte)
- •1 Kopie außerhalb des Standorts (Cloud oder externes Rechenzentrum)
- •1 Kopie offline/air-gapped (nicht über Netzwerk erreichbar)
- •0 Fehler bei der Wiederherstellung (regelmäßige Tests!)
HELITS-Empfehlung
Wir setzen auf Veeam Backup mit Cloud-Replikation in ein deutsches Rechenzentrum. Die Wiederherstellung wird quartalsweise getestet.
2. Endpoint Detection and Response (EDR)
- •Verhaltensbasierte Erkennung statt nur Signaturen
- •Automatische Isolation infizierter Geräte
- •Rollback-Funktion bei Ransomware-Befall
- •24/7 Managed Detection durch SOC-Team möglich
3. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
- •Microsoft Authenticator für Microsoft 365
- •Hardware-Token (YubiKey) für hochsensible Bereiche
- •SMS als Notfall-Option (besser als nichts, aber nicht ideal)
4. Patch-Management und Updates
WannaCry lässt grüßen
Der WannaCry-Angriff 2017 nutzte eine Lücke, für die bereits 2 Monate vorher ein Patch existierte. Ungepatchte Systeme waren betroffen.
5. E-Mail-Sicherheit und Spam-Filter
- •Microsoft Defender for Office 365 mit Safe Attachments und Safe Links
- •Zusätzlicher E-Mail-Gateway wie Sophos oder Hornetsecurity
- •Blockierung gefährlicher Dateitypen (.exe, .js, .vbs, .scr)
- •SPF, DKIM und DMARC zur Absenderverifikation
6. Mitarbeiterschulungen gegen Phishing
- •Monatliche kurze Schulungsvideos (5-10 Minuten)
- •Simulierte Phishing-Kampagnen mit Auswertung
- •Klare Meldewege: Was tun bei verdächtigen E-Mails?
- •Positive Verstärkung statt Bestrafung
7. Netzwerksegmentierung
- •Trennung von Büro-Netzwerk und Produktion
- •Separates Gäste-WLAN ohne Zugriff auf interne Ressourcen
- •VLAN-Trennung für kritische Systeme wie Buchhaltung
- •Firewall-Regeln zwischen Segmenten
8. Least Privilege Prinzip
- •Regelmäßige Überprüfung von Berechtigungen
- •Separate Admin-Konten für IT-Personal
- •Zeitlich begrenzte Rechte für Projekte
9. Incident Response Plan
- •Klare Verantwortlichkeiten und Eskalationswege
- •Kontaktdaten von IT-Dienstleister und Behörden
- •Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Eindämmung
- •Kommunikationsplan für Kunden und Mitarbeiter
10. Regelmäßige Security-Audits
Notfallplan: Was tun bei einem Ransomware-Angriff?
- •Sofort isolieren: Betroffene Geräte vom Netzwerk trennen (Kabel ziehen, WLAN aus)
- •Nicht zahlen: Keine Garantie für Entschlüsselung, finanziert weitere Angriffe
- •Dokumentieren: Screenshots, Zeitpunkte, betroffene Systeme
- •IT-Experten rufen: HELITS Notfall-Hotline oder anderen Dienstleister
- •Behörden informieren: BSI, LKA Cybercrime (bei Datenverlust auch Datenschutzbehörde)
- •Backups prüfen: Sind die Backups sauber? Wiederherstellung planen
HELITS Notfall-Support
Bei Ransomware-Verdacht: Rufen Sie uns an unter +49 8651 9009 930. Wir haben Erfahrung mit der Eindämmung und Wiederherstellung.
📋 HELITS-Praxisbeispiel: Ransomware-Angriff abgewehrt
Kunde:
Handwerksbetrieb mit 35 Mitarbeitern (Berchtesgaden)
Herausforderung:
Ein Mitarbeiter öffnete einen manipulierten E-Mail-Anhang. Innerhalb von Minuten begannen erste Dateien sich zu verschlüsseln.
Lösung:
Die von HELITS implementierte Sophos Intercept X EDR-Lösung erkannte das ungewöhnliche Verhalten sofort, isolierte den betroffenen PC automatisch und stoppte den Angriff nach Verschlüsselung von nur 12 Dateien. Das HELITS-Team war innerhalb von 15 Minuten remote verbunden.
Ergebnis:
Kein Datenverlust dank automatischer Rollback-Funktion. Ausfallzeit: 2 Stunden statt potenziell mehrerer Tage. Der Kunde hatte erst 3 Monate zuvor auf die neue Sicherheitslösung gewechselt.
Fazit
Ransomware ist eine reale Bedrohung für jedes Unternehmen – aber mit den richtigen Maßnahmen beherrschbar. Der Schlüssel liegt in der Kombination aus technischen Schutzmaßnahmen, geschulten Mitarbeitern und einem soliden Backup-Konzept.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Backup ist die wichtigste Maßnahme – nach der 3-2-1-1-0-Regel
- 70% der Angriffe kommen über Phishing-E-Mails
- Moderne EDR-Lösungen erkennen auch unbekannte Bedrohungen
- MFA ist Pflicht für alle Remote-Zugänge
- Mitarbeiterschulungen reduzieren das Risiko erheblich
- Ein Notfallplan spart im Ernstfall wertvolle Zeit
Häufig gestellte Fragen
Sollten wir Lösegeld zahlen, wenn wir von Ransomware betroffen sind?
Wie oft sollten wir Backups durchführen?
Reicht Windows Defender als Virenschutz aus?
Was kostet ein umfassender Ransomware-Schutz für ein kleines Unternehmen?
Wie schnell kann HELITS bei einem Angriff helfen?
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